
“Shibas denken mit. Sie überprüfen die Kommandos ihres Menschen darauf, ob sie aus Shiba-Sicht Sinn ergeben oder nicht. Somit wird das Zusammenleben mit einem Shiba nie langweilig werden. Er fordert uns immer wieder aufs Neue heraus”, erfährt man auf shibaclub.de. Bild von Likeaduck via flickr.com. Lizenz: Creative Commons
Für die meisten ist Dogecoin (DGC) nur ein Scherz. Doch es gibt Kriminelle, die den Coin ganz im Ernst benutzen. Ein Blockchain-Analyst fasst zusammen, was er darüber weiß.
Dogecoin (DGC) ist ein merkwürdiges Phänomen. Der Coin begann als Witz über Bitcoin und andere Kryptowährungen, wurde dann aber, wie um die eigene Parodie zu parodisieren, zu einem gerade ernstzunehmenden Coin.
In jedem Fall zeichnet sich der Doge durch seine Langlebigkeit aus. Für Fiatwährungen gibt es die Regel, dass sie im Durchschnitt nach 25 Jahren implodieren; für Kryptowöhrungen gilt, dass sie in den meisten Fällen nach maximal 25 Monaten zu Zombie-Blockchains werden. Doge sticht aus diesem Muster heraus: Der Coin wurde Ende 2013 gegründet und fand rasch eine bleibende Community, die bis heute für ein geringfügiges, aber als Lebenszeichen ausreichendes Transaktionsgeschehen sorgt. Das Meme mit dem Doge ist offenbar stabiler als angebliche technische Vorteile.
Wie nun der Blockchain-Analyst Elliptic berichtet, erstreckt sich die Dogecoin-Community auch in kriminelle Kreise. Elliptic habe „Dogecoin-Transaktionen im Wert von Hunderten Millionen Dollar identifiziert, die mit illegalen Aktivitäten verbunden sind“ – darunter auch Terrorfinanzierung sowie der Handel mit Terrorfinanzierung.
Den mit himmelweitem Abstand allergrößten Teil macht aber die Kategorie „Diebstahl, Betrug und Ponzsysteme“ aus. Dem Tortendiagramm von Elliptic zufolge ungefähr 99,99 Prozent. Der Analyst habe „mehr als 50 Fälle von Diebstahl, Betrug und Ponzi“ identifiziert, die „hunderte Millionen Dollar in Dogecoin bezogen haben“.
Dies reicht von einem Hack der Dogewallet, bei dem 14.000 Dollar in Dogecoin gestohlen wurden, geht über das Plus Token Ponzi, in dessen Abwicklung die chinesische Polizei mehr als 20 Millionen Dollar in DGC konfisziert hat, und endet mit einer türkischen Betrugsmasche um das Mining, die sogar 119 Millionen Dollar in DGC eingespielt hatte.
Diese Summen stellen alle anderen Verbrechen weit in den Schatten. Den stärksten Anteil unter diesen macht die Terrorfinanzierung aus, wozu etwa 40.000 Dollar in DGC zählen, die Israel von der Hamas eingezogen hat.
Danach folgt die Malware-Familie Cliptomaner, welche die befallenen Computer dazu bringt, Kryptowährungen zu minen, vor allem Monero, aber auch den Arbeitsspeicher kapert, um Krypto-Adressen, die User kopieren, auszutauschen. MIt diesem „Clipboard Hijacking“ konnte Cliptomaner auch 29.000 Dollar in DGC stehlen.
Deutlich geringer ist der Umfang für Zahlungen an Kinderpornographie. Er beträgt nur 3.000 Dollar. Auf mehreren Darknet-Marktplätzen werden ebenfalls Dogecoin akzeptiert, doch die Nutzung scheint relativ gering zu sein. Auch Spenden an rechtsextreme Blogger und Influencer wie Infowars geschehen in Dogecoin, aber nur selten und insgesamt im Umfang von 1.700 Dollar.
Bisher gilt Dogecoin vor allem als Memecoin, der den guten alten Internet-Doge nutzt, um einer Spaßwährung eine Identität zu geben. Als Elon Musk sich als Dogecoin-Fan outete, wurde der Coin rasch populär, und es gab eine milde Hoffnung, dass Doge zu einer echten Währung fürs Internet wird. Dies ist aber bislang noch Spekulation.
Wenn nun Dogecoin tatsächlich verwendet wird, wenn auch in kriminellen Kreisen – macht das den Coin dann seriöser?
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