Am 7. Dezember fand im Bundesfinanzministerium (BMF) die zweite Auflage des Digital Finance Forums statt. Bei dem exklusiven Treffen tauschten sich Vertreter aus verschiedenen Bereichen der Krypto- und traditionellen Finanzwelt mit der Behörde aus. Knapp vier Stunden dauerten die Gespräche diesmal. Aus aktuellem Anlass ging es in der Eröffnung diesmal um den Untergang von FTX. Nach dem Crash der Kryptobörse von Gründer Sam Bankman-Fried, fürchteten manche eine Verschärfung der Regulatorik. “Den Angstschweiß merkte man in der Runde allerdings nicht, im Gegenteil”, erzählt Peter Grosskopf gegenüber BTC-ECHO.
Der CTO und Mitgründer von Unstoppable Finance war bereits beim ersten Eröffnungstreffen im April dabei. Die Mitarbeiter vom BMF hätten beim FTX-Thema relativ entspannt gewirkt. Die Industrie machte gegenüber dem Ministerium deutlich, dass ein nächstes FTX nach wie vor möglich bleibe, solange Anleger Exchanges in Übersee nutzen. Eine Verschärfung der Krypto-Regulierung müsse man in Europa deshalb aber nicht fürchten, so Grosskopf.
MiCA: Nationale Aufsicht als Herausforderung
Das liege vorwiegend daran, dass Deutschland und Europa mit der MiCA-Regulierung auf soliden regulatorischen Beinen stehe. Die Verordnung soll dem europäischen Krypto-Sektor ein regulatorisches Rahmenwerk verleihen und unter behördliche Obhut stellen.
Entsprechend wichtig ist das Thema für die Industrie und wurde nach FTX am längsten debattiert. Der Interpretationsspielraum bei der nationalen Aufsicht sei hier vor allem als Herausforderung genannt worden, sagt der Unstoppable Finance CTO.
Wenn die Umsetzung auf der nationalen Ebene stattfindet, kann es natürlich zu zeitlichen Unterschieden kommen und das darf natürlich nicht zu Nachteilen für die hiesige Industrie werden.
Das BMF habe jedoch signalisiert, “unnötige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen”, so Grosskopf weiter.
Das übergeordnete Ziel der Veranstaltung war jedoch die Erstellung einer Roadmap für Finanzinnovation. Mit einer Veröffentlichung könne man in der ersten Jahreshälfte 2023 rechnen, meint Grosskopf.