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Kryptowährungen Am Besten Erklärt 2021

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Wie einfach es wäre, mit dem Wertpapierhandel reich zu werden, wenn man die relevanten Informationen und Nachrichten schon vor allen anderen kennt – darüber hat sich sicher der ein oder andere schon Gedanken gemacht. Doch die Gedankenblase platzt ganz schnell, wenn uns dann wieder einfällt, dass es sich dabei um Insiderhandel handelt, was verboten ist.

Stattdessen darfst du nur auf Basis von Informationen handeln, welche der Öffentlichkeit zugänglich sind und damit auch allen anderen Händlern. Dadurch erhält keiner einen ungerechten Vorteil den anderen Tradern gegenüber, sondern alle handeln unter denselben Voraussetzungen und haben die Möglichkeiten an dieselben Informationen zu gelangen. Doch was ist Front Running genau und wie funktioniert es?

Was ist das überhaupt? Frontrunning Bedeutung

Front Running beschreibt den Handel mit Wertpapieren wie zum Beispiel Aktien, Indizes oder anderen Finanzanlagen durch einen Makler, welcher über Insiderwissen verfügt. Das ist in der Regel ein künftiges Ereignis oder eine Transaktion, welche den Kurs des jeweiligen Wertpapiers in der Zukunft maßgeblich beeinflussen wird.

Woher der Makler dieses Wissen hat? In der Regel stützt er sich auf der Information, dass eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung an Kunden ausgesprochen wird, die sich sehr wahrscheinlich auf den Preis des Vermögenswertes auswirkt. So kaufen oder verkaufen also zum Beispiel Börsenhändler oder Analysten Aktien oder andere Wertpapiere auf eigene Rechnung.

Und das Ganze noch bevor sie diese ihren Kunden zum Kauf oder Verkauf empfehlen oder größere Kundenorder ausführen, von denen sie bereits wissen. Wie jedoch bereits erwähnt, handelt es sich bei der Ausnutzung solcher Informationen, die noch nicht öffentlich zugänglich sind, in den meisten Fällen um ein laut Wertpapierhandelsgesetz verbotenes – also illegales – wie auch unethisches Vorgehen – nur für den eigenen Vorteil.

Im Deutschen versteht man unter dem Begriff „Front Running“ so viel wie „vorausrennen“ – wörtlich übersetzt heißt es „Frontalangriff“. Eine andere Bezeichnung für diese spezielle Art des Insiderhandels ist „Tailgating“.

Welchen Nutzen hat das Front Running?

Das Front Running ist also sowohl unethisch als auch verboten. Andererseits würde ohne dieses Frontrunning ein großer Teil der Wertpapiere in Besitz von langfristigen Anlegern verbleiben, die kein Interesse am Verkauf haben. Dadurch trifft eine große Nachfrage auf ein geringes Angebot und der Aktienkurs explodiert.

Das Front Running verhindert also – auch wenn es illegal ist – einen illiquiden Markt. Dafür können Manager am entsprechenden Tag den Front Runnern die Aktienpositionen abkaufen. Diese haben sie genau zu diesem Zweck aufgebaut. Zwar kommt es immer noch zu einem Preisanstieg des Vermögenswertes, allerdings wird eine Preisexplosion verhindert und beide Seiten profitieren.

Front Running Definition

Das Front Running ist eine spezielle Art des Insiderhandels, bei der Börsenmakler oder Analysten auf Basis von Insiderwissen – also Informationen, die der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich sind, jedoch einen erheblichen Einfluss auf die künftige Kursentwicklung hat – Transaktionen für einen Kauf oder Verkauf ausführen, noch bevor sie Handelsempfehlungen an ihre Kunden aussprechen. Dieses Vorgehen ist nach Wertpapierhandelsgesetz illegal.

Wie funktioniert Front Running?

Das Front Running funktioniert folgendermaßen: Ein Börsenmakler erhält eine Information, die der Öffentlichkeit bisher unzugänglich ist. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Auftrag eines Großkunden über 500.000 Aktien einer bestimmten Firma handeln.

Bevor er nun diesen Auftrag ausführt, legt er ihn zur Seite und kauft zunächst selbst einige Aktien dieses Unternehmens für sein eigenes Portfolio. Das tut er in dem Wissen, dass der Kurs nach Ausführung des großen Auftrags zumindest auf kurze Sicht umgehend in die Höhe geht.

Erst dann wird der Auftrag weitergeleitet und der Makler verkauft die Aktien wieder, wodurch er einen Gewinn erzielt. Diese absichtliche Verzögerung des Auftrags ist nicht nur unethisch und illegal, sondern kann den Kunden sogar Geld kosten.

Front Running Robinhood: Beispiel für Front Running

Der Online-Broker Robinhood lockt Traders mit dem kostenlosen Wertpapierhandel an. Dabei wurde allerdings bekannt, dass der Anbieter die Daten seiner Kleinkunden an sogenannte High-Speed-Trader verkauft – darunter Citadel, welche an Robinhood beteiligt ist. Das Ganze fand zwischen 2012 und 2014 statt.

Dadurch konnte sich das Unternehmen vorteilhaft positionieren, sodass sie in den meisten Fällen gewinnen. Laut dem Chef der Swissquote, Marc Bürki, ist ein solches Geschäftsmodell in Europa im Gegensatz zu den USA rechtlich unmöglich. Aus diesem Grund musste der Anbieter Robinhood sein Experiment in England auch abbrechen.

Die Regulierungsbehörde für die Finanzbranche (FINRA) kündigte im Jahr 2020 Sanktionen gegen Citadel an. Grund ist, dass das Unternehmen mehrere hunderttausend große OTC-Aufträge aus seinen automatischen Handelsprozessen entfernt hat.

Stattdessen wurden diese manuell ausgeführt, was Citadel ermöglichte auf eigene Rechnung Aktien zu kaufen. Damit hat die Firma gegen seine Verpflichtung seinen Kunden gegenüber verstoßen. Bei rund 70 Prozent der inaktiven Aufträge hat Citadel gegen seine Kunden gehandelt und war zwar anschließend bereit dazu, seine Kunden zu entschädigen, allerdings ohne ein Fehlverhalten einzugestehen.

Fazit: Unethisch und illegal

Die Frage „Was ist Front Running?“ lässt sich leicht beantworten: unethisch und illegal. Dabei handelt es sich um eine Art von Insiderhandel, bei der Börsenmakler auf Grundlage von Informationen, die der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich sind, handeln – nur für den eigenen Vorteil.

Demnach ist Front Running Insider Trading. Zwar verhindert das Front Running Preisexplosionen bestimmter Wertpapiere und hat somit auch einen Nutzen, allerdings benachteiligt es die breite Öffentlichkeit, die keinen Zugang zu diesen Informationen hat und ist laut dem Wertpapierhandelsgesetzt verboten.

Alex Abate

Erfahrene Investorin seit 2017 im Bereich Aktien und ETFs.
Spezialisierung auf Short-Selling und den Einsatz von Derivaten.
Bachelor in Wirtschaftswissenschaften.

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