
Als Contango wird eine Situation bezeichnet, die sich im Rahmen von Warentermingeschäften ergibt. Zum Zeitpunkt des Terminkontrakts liegt der Preis für einen Basiswert (Rohstoffe, Währungen, Indizes) über dem derzeit vorherrschenden Kassakurs. Liegt der Lieferzeitpunkt weit in der Zukunft, steigt der Warenpreis aufgrund der Situation an.
Contango: Wann liegt diese Situation vor?
Zu einer Contango-Situation kommt es immer dann, wenn der Preis einer künftigen Basiswertlieferung über dem Kassapreis liegt. Auch bereits erwartbare Preisanstiege im Basiswert können zu einer Contango-Lage führen. Anhand der Preiskurve des Futures (Terminkontrakts) lässt sich ein Contango genau ablesen, da die Kurve ansteigt. Erklärbar ist die Situation durch die Transaktionskosten. Bis zur Fälligkeit eines Terminkontrakts müssen Käufer keine Lagerungs- und Verwaltungskosten für den Basiswert entrichten.
Kommt es zum Verkauf, verlangt der Verkäufer infolgedessen einen Preisaufschlag, da er die Lager- und Verwaltungskosten in der Vergangenheit übernommen hat. Außerdem kann es zu einer Contango-Situation kommen, wenn Marktteilnehmer den Kassakurs der Zukunft falsch prognostiziert haben. Wurde von einer Wertsteigerung ausgegangen, die nicht eingetreten ist, kommt es zur Contango-Lage.
Beispiel: Contango im Ölgeschäft
Contango ist eine prägende Bezeichnung auf dem Ölmarkt. In diesem Beispiel liegen die Kosten für eine terminierte Öllieferung höher als kurzfristige Käufe mit direkter Lieferung. Grundsätzlich sind die Kosten umso höher, je länger es dauert bis zum gewünschten Liefertermin. Lager sind voll, der Verkäufer muss die Ware so lange einlagern, bis er sie zum Terminkontrakt verkauft. Entstehen dem Verkäufer dadurch selbst Kosten, wird die Ware mit Contango gehandelt. Bei leeren Lagern entstehen keine zusätzlichen Kosten und die Differenzen fallen geringer aus.
Zuletzt geupdated am 17/12/2022 von Timm Schaffner