
Als Auftragsbestand wird die Summe der Wertpapiere oder Kontrakte, also das Volumen, aller zu einem bestimmten Termin bestehenden Aufträge bezeichnet. Oft wird als Zeitraum eine bestimmte Berichtsperiode, wie das kommende Quartal oder ein Jahr angegeben. Die Analyse des Handelsvolumens, und somit des Auftragsbestandes, ist aussagekräftiger, als wenn man nur einzelne Kursbewegungen betrachtet.
Auftragsbestand: wichtige Kennzahl in der Industrie
Das Statistische Bundesamt ermittelt monatlich den Index des Auftragsbestands in der deutschen Industrie. In diesen Index fließen alle Aufträge von Betrieben ein, die bis Ende der Berichtsperiode erteilt wurden, aber noch nicht zu Umsätzen geführt haben und nicht storniert wurden.
Betriebe, die dem Statistischen Bundesamt diese Daten melden, müssen mindestens 50 Mitarbeitende haben und zur auftragsorientierten Industrie gehören. Anhand der erhobenen Daten kann ermittelt werden, mit wie viel Umsatzvolumen in der Berichtsperiode zu erwarten ist.
Beispiel: Auftragsbestand für das Jahr 2023
Das Statistische Bundesamt hat einen Rekord-Auftragsbestand der Industrie für das Jahr 2023 ermittelt. Trotz bevorstehender Rezession stieg die Zahl der Aufträge um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Volkswirte sagen voraus, dass die deutsche Industrie durch den hohen Auftragsbestand gut durch die Rezession kommen könnte, sollten Lieferprobleme nicht zu hohen Stornierungszahlen führen.
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Zuletzt geupdated am 29/11/2022 von Timm Schaffner